Cooker: ein Modell gemeinsamer Entwicklung
Ein Modell gemeinsamer Entwicklungsarbeit
Die Mandriva-Produkte entstehen durch die Anwendung des Modells einer verteilten Zusammenarbeit. Was bedeutet das nun für uns "normale" Linuxbenutzer? Jede neue Version der Mandriva Linux-Distribution wird entwickelt (gesammelt, erstellt und produziert) von einem Team von Entwicklern (Programmierer, Packagers, etc.) der Firma Mandriva und von vielen Leuten aus der Linux-Gemeinschaft, die gerne daran teilnehmen und in den Prozess eingebunden sind. Dieser Prozess bringt ein Betriebssystem von einer solch hohen Qualität hervor, wie sie nur sehr schwer (wenn überhaupt) durch eine andere Arbeitsmethode erreicht werden kann.
In der traditionellen (oder auch geschlossenen) Softwareindustrie findet die Entwicklung hinter verschlossenen Türen statt und ist auf ein begrenztes Team von Mitarbeitern beschränkt. Vergleichen Sie das einmal mit dem Gemeinschaftsmodell der Open Source, das die besten Ideen von Entwicklern auf der ganzen Welt zusammenfasst und somit eine reiche Auswahl an Techniken und Lösungen bietet.
Mandriva führt die Philosophie der Open Source noch weiter mit "Cooker". Cooker ist eine sich ständig weiter entwickelnde Mandriva Linux-Distribution, die regelmäßig durch die beste Software aus der Linuxwelt und eigene Entwicklungen von Mandrivasoft aktualisiert wird. Die Cooker-Version ist für jedermann weitestgehend verfügbar. Von den zahlreichen daran Beteiligten werden Empfehlungen ausgesprochen und neue Ideen und Pakete beigesteuert. Die Mandriva Linux-Distribution wie wir sie kennen ist eigentlich ein "Freeze" von Cooker zu einem bestimmten Zeitpunkt, gefolgt von einer gründlichen Testphase. Durch Cooker wird Mandriva Linux wirklich von den Bedürfnissen der User geprägt, da die Gemeinschaft einen starken Einfluss auf die Entwicklung hat.
Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Einblick in den Entwicklungsprozess bei Mandriva.
Zusammenstellung
Im ersten Teil eines neuen Entwicklungszyklus besteht für jeden die beste M6ouml;glichkeit zur Teilnahme. Zu diesem frühen Zeitpunkt werden neue Ideen für Verbesserungen von bestehenden Programmen, Testverfahren und neue Programme diskutiert.
Das Bild des "kochens" passt sehr gut zu dieser Phase. Viele große Köche aus aller Welt haben sich zusammen getan um Ihnen das beste Mahl zu bereiten, das Sie (hoffentlich) je essen werden. Alle sind um diesen Kochtopf geschart und verbinden die verschiedenen Zutaten zu einem Resultat, das die Bedürfnisse Ihres Körpers erfüllt und gleichzeitig wohl schmeckt.
Der Fortgang des Projektes findet in einzelnen Zyklen statt in denen Pakete zur bestehenden Softwarebasis zugefügt werden, gefolgt von Tests und Beseitigung eventueller Bugs und/oder Konflikten. Jedes neu hinzukommende Paket bedingt manchmal eine Anpassung oder Änderung der bestehenden Software. So führt z.B. die Einführung eines neuen Kernels (das Herz des Betriebssystems) sehr oft zu Änderungen im Verhalten der vorhandenen Software. Daher ist eine umfassende Testphase unumgänglich.
Mitwirkende sind gehalten, Cooker auf ihren eigenen PCs zu installieren und die Testergebnisse zu melden. Entwickler und Mitarbeiter lesen diese Reports und liefern mögliche Lösungen der Probleme. Ein Mitarbeiter kann eine änderungsbedürftige Anwendung korrigieren und sie wieder zur Integration bereitstellen. Wenn ein freier Mitarbeiter ein bestimmtes Paket in die Distribution einbringen will, kann er (oder sie) es selbst zusammen packen und auf einen dazu bestimmten Server schicken. Die Entwickler von Mandriva prüfen den Beitrag und bestimmen die Brauchbarkeit der eingereichten Fixes und Applikationen bevor sie sich entschliessen, das Paket in Cooker aufzunehmen.
Endphase ("Freezing")
Nach einer Zeit forcierter Entwicklung kommt das sogenannte "Feature Freeze", während dessen nur Bugfixes zu Cooker hinzugefügt werden. Die Entwickler prüfen die Beseitigung aller identifizierten Bugs und beschäftigen sich mit den Problemen, die unweigerlich auftauchen. Das Ziel dieser Phase ist Stabilität -- Cooker sollte nun stabil genug sein, daß es zeitweilig eingefroren und als "Betaversion" zum weit verbreiteten Testen freigegeben werden kann. Normalerweise wird ein ISO-Image erstellt, das aus dem Internet geladen und auf eine CD zur Installation gebrannt werden kann. Durch Beta-Ausgaben erhalten wir Feedback von den Usern und der großen GNU/Linux-Gemeinschaft. In einem kompletten Zyklus kann es drei bis vier Betaversionen geben.
Eine "veröffentlichungsreife" Version der Distribution wurde gründlich getestet und untersucht. Wenn sie gut genug als finale Version ist, wird sie als "Gold"-Version bezeichnet und der Welt präsentiert.
Cooker ruht nie. Einen Tag nachdem eine neue Mandriva Linux-Version herausgegeben und zum Versand geschickt wurde stzt sich der Entwicklungskreislauf für folgende Versionen fort. An welchem Wochentag auch immer Sie nachsehen, Sie können sicher sein, daß die Cooker-Mitarbeiter hart daran arbeiten, Ihnen immer das aktuellste und stabilste Linux-Betreibssystem auf dem Markt zu liefern.
Wir hoffen, Sie nehmen diese kurze Einführung in die Cooker- und Open-Source-Entwicklung als Einladung, an diesem Prozess teilzunehmen. Sie müssen dazu kein Programmiere oder Kernel-Hacker sein -- Betatester sind ein wichtiger Teil des Prozesses und immer gesucht um die vielen Variationen von möglichen Konfigurationen zu testen. Auf dieser Seite finden Sie genauere Angaben zur Teilnahme an der Cooker-Mailingliste.